Bad Suderode
Liebe Wanderfreunde,
um die Schönheit unserer Heimat richtig kennenzulernen, sollte der Betrachter mit offenen Augen und nicht voreingenommen die wunderbare Landschaft unserer Gegend betrachten und erwandern. Schon in früheren Zeiten besuchten uns hier in Bad Suderode Dichter und Denker. Sie waren über unsere Heimat so entzückt, dass sie uns in Reim und Vers unsterblich machten. War es Goethe mit seiner Harzreise oder Eichendorf mit seinen Erzählungen, immer war es die herrliche Gegend, die bezaubernde Natur mit ihrer einmaligen Vielfalt, die zu den weltbekannten Werken die Dichter inspirierte.
Hier in Bad Suderode, dem am 30.01.1914 der Titel „Bad“ zuerkannt wurde, kann man wieder erkennen, was schon zur Jahrhundertwende, des 18. zum 19.Jahrhundert, die ersten Kurgäste und Sommerfrischler an unserem Ort so begeisterte. Nicht nur die gepflegten Pensionen und Hotels waren ein Markenzeichen von Bad Suderode, nein auch der geschützten Lage mit dem milden Klima – wir liegen im Regenschatten des Brocken (1142 m.ü.M) – verdanken wir den Beginn von Kur und Bäderwesen.
Natürlich, eine große Rolle spielt das „Gute Wasser“, unsere Calciumsolequelle. Dieses Wasser in Verbindung mit unserer herrlichen Natur, brachte unserem Ort weltweite Bekanntschaft. Nicht nur Kluckes Taubensteine oder Stockfabrik Jahn, nein auch der Harzer Roller, der wunderschöne Kanarienvogel, der von Familie Heidenreich erfolgreich gezüchtet wurde und nicht zu vergessen die Glockenschmiede von Kleemann und Liesenberg verhalfen unserem Ort zu weiterem Ansehen.
Das Treiben des Rindvieh , in aller Frühe auf die Weide oder in den Wald, durch den Kuhhirten, der mit seinem Kuhhorn blies, damit kein Rindvieh im Ort blieb, wurde von den Sommerfrischlern so gern gesehen, so dass der frühe Austrieb der Kühe einfach um ein paar Stunden verlegt wurde, damit auch jeder Gast, der kein Frühaufsteher gewesen ist, es miterleben konnte.
Langsam entwickelte sich das Kurwesen. In einigen Hotels und Logierhäusern wurden Badestuben eingerichtet, um mit dem Guten Wasser zu baden und zu inhalieren. Anfang des 19.Jahrhunderts entstanden der Kurpark und das Badehaus , der Preußenturm und der „Sieh dich um“. Die Waldgaststätte Felsenkeller wurde im Kalten Tal erbaut, auch das schöne Oberdorf entwickelte sich. Es entstanden neue Hotels und Logierhäuser mit dem für unserem Ort typischen Holzveranden.
Geht man heute durch unseren Ort, kann man noch viele alte Pensionen bewundern, die liebevoll restauriert wurden. Auch kann der sich der Kurgast über neu gebaute Häuser erfreuen, die an unseren ortstypischen Baustil mit seinen Holzveranden angepaßt wurden.
Durch den neu gestalteten Kurpark, der weitgehend so geblieben ist wie zur Jahrhundertwende, kommen wir zur alten Rodelbahn. Dort soll es in den 20iger Jahren Welttitelkämpfe im Rodeln gegeben haben. Auf alten Notgeldscheinen ist dieses Ereignis festgehalten. An der Waldgaststätte Felsenkeller vorbei gehen wir zur Lessinghöhle und dem Fischteich. Am Wegesrand sehen wir alte einseitige anhaltinische Grenzsteine, denn Bad Suderode war Preußen und Gernrode war Anhalt, daher haben die beiden Felsgruppen rechts und links der Friedrichsbrunner Chaussee den Namen Anhaltinischer Saalstein und Preußischer Saalstein. Von dort hat man einen wunderschönen Ausblick in Richtung Kaltes Tal bzw. in das Harzvorland.
Um unsere schöne Umgebung richtig kennen zu lernen, bedarf es nur ein wenig Interesse an Natur und Umwelt, sowie Heimatverbundenheit. Wir, der Harzklub-Zweigverein Bad Suderode, möchten Ihnen hiermit unsere Heimat etwas näher bringen und haben mit unseren geführten Wanderungen, auf gut ausgeschilderten Wanderwegen und unserer Heimatstube im Rathaus, einen Beitrag in dieser Richtung geleistet. Wir wünschen, dass alle Besucher von Bad Suderode sich in unserem schönen Ort wohlfühlen und unsere schöne Umgebung mit seinen historischen Denkmälern, seinen vielen Naturschutzgebieten und seiner reinen milden Luft schätzen und lieben.
Viel Spaß und genießen Sie die Natur, aber zerstören Sie sie nicht.
Ihr Frank Dammeier