Stieleiche

Die Stieleiche (Quercus robur, Synonym: Quercus pedunculata), auch Sommereiche oder Deutsche Eiche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Eichen (Quercus) in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Um ihre Zugehörigkeit zur Gattung der Eichen zu betonen, ist in der Botanik die Bindestrichschreibweise Stiel-Eiche bzw. Sommer-Eiche üblich. Die Stieleiche war „Baum des Jahres“ 1989.

Die Stieleiche ist ein 20 bis 40 Meter hoher Laubbaum und erreicht einen Stammumfang bis drei Meter, im Freistand bis zu 8 Meter.[1] Ihr Höchstalter liegt bei 500 bis 1000 Jahren, in Ausnahmefällen bis zu 1400 Jahren. Ihre Rinde ist in der Jugend glatt und schwach grau-grün glänzend, später wird eine dicke, tief längsrissige, graubraune Borke gebildet. Die Knospen sind stumpf, eiförmig und sitzen gehäuft an den Triebenden. Die wechselständigen, ledrigen Blätter sind nur kurz gestielt und werden 10 bis 15 Zentimeter lang. Sie sind oberseits tiefgrün glänzend, auf der Unterseite heller und in fünf bis sechs Buchten gelappt. Insbesondere bei jungen Bäumen verbleiben die verwelkten Blätter während der Winterruhe am Baum (Marzeszenz).

Die Stieleiche ist einhäusig getrenntgeschlechtig. Die männlichen Blütenstände sind dünne, reichblütige Kätzchen. Die winzige männliche Einzelblüte hat ein unscheinbares, mehrzipfeliges Perigon und 5–12 Staubblätter. Die weiblichen Blüten befinden sich in deutlich gestielten Ähren, die blattachselständig an der Spitze der Frühjahrstriebe stehen. Jede weibliche Blüte ist becherförmig von einer behaarten Capula umgeben, die das unscheinbare 5–7-teilige Perigon mehr oder weniger verdeckt. Die rötliche Narbe ist scheibenartig verbreitert und meist dreiteilig. Der Fruchtknoten ist unterständig. Die Stieleiche blüht von April bis Mai.[2]

Die Fähigkeit, keimbare Eicheln zu bilden, erreicht sie ungefähr im Alter von 60 Jahren. Die Eicheln reifen von September bis Oktober. Die Eicheln sitzen zu dritt bis fünft an 1,5 bis 4 Zentimeter langen Stielen (daher der Name Stieleiche) und werden bis 3,5 Zentimeter lang. Die Eicheln dienen verschiedenen Tieren als Nahrung und werden von ihnen verbreitet. Vor allem der Eichelhäher sorgt durch Anlage von Nahrungsdepots für die Verbreitung der Stieleiche (Hähersaaten). Die Stieleiche bildet eine kräftige Pfahlwurzel; dank ihrer Wurzeln ist sie äußerst sturmfest. Sie kann mit ihren Wurzeln auch stark verdichtete Böden erschließen, um tiefliegendes Grundwasser zu erreichen.

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